Groß Zicker & Mönchgut
Groß Zicker – Früher und Heute
Das alte Fischer- und Bauerndorf Groß Zicker ist erst seit jüngster Zeit ein Ortsteil der Gemeinde Mönchgut, welche im Jahr 2018 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Gager, Middelhagen und Thießow entstanden ist. Auf der gleichnamigen Halbinsel gelegen, befindet es sich am „Zickersee“ und an der Südseite der „Zickerschen Alpen“. Zum ersten Mal wurde es unter dem Namen „Tikarey“ in der Knýtlinga saga erwähnt. Gemäß dieser Sage landete Knut der Große, König von Dänemark, 1184 auf der Halbinsel Mönchgut.

Seit jeher bildete die Landwirtschaft neben der Fischerei eine wichtige Ertragsquelle. Wie früher werden die umliegenden Hügel und Wiesen im Einklang mit der Natur für die Land- und Viehwirtschaft genutzt. Doch auch an dem alten Fischerdorf ist der unverhältnismäßige Bauboom auf Rügen nicht spurlos vorbeigegangen. Es hat sich aber an vielen Stellen seine ländliche und ursprüngliche Idylle erhalten können. Dies verdanken wir zum einen der abgeschiedenen Lage des Ortes auf der Halbinsel Zicker am südlichen Zipfel vom Mönchgut. Zum anderen liegt es inmitten des Biosphärenreservats Südost-Rügen, sodass dem Schutz der angrenzenden Natur und Umgebung eine wichtige Rolle beigemessen werden muss. Ein großer Teil des Ortes ist zudem nach wie vor von reetgedeckten Häusern geprägt, die unter vollem Denkmalschutz stehen.
Sehenswerte Orte
Das Pfarrwitwenhaus und die gotische Dorfkirche (ältestes Bauwerk auf dem Mönchgut) sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes. Das um 1720 erbaute Lehmfachwerkhaus zählt zu den ältesten Gebäuden auf Rügen und diente bis 1810 zur Unterbringung der mittellosen Pfarrwitwen. Jene brauchten ein Wohnhaus, da der dänische König Friedrich IV nicht duldete, dass ein lediger Amtsnachfolger die Witwe des verstorbenen Pfarrers heiratete und versorgte. Das Haus ist auch noch heute im Besitz der Kirche und dient als Museum sowie zur Ausstellung von Kunstwerken.

Es ist aber vor allem die naturbelassene Boddenlandschaft, welche die Maler, Künstler und Schriftsteller schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts magisch angezogen hat. Die einmalige Naturlandschaft des Mönchguts haben die Urlauber seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ebenso für sich entdeckt.
Einen wunderbaren, weitläufigen Blick über die vielen Buchten und Landzungen der Halbinsel Mönchgut erhält man vom höchsten Punkt der Zickerschen Bergen. Vom 70 m hohen Bakenberg lassen sich bei guter Sicht sowohl die Seebrücken der Usedomer Seebäder erkennen, als auch die polnische Ostseeküste lässt sich erahnen. Den Anblick der glitzernden Ostsee sollte man von hier aus auf sich wirken lassen und am Besten einfach nur genießen.
